DearEmployee aus Konstanz macht sichtbar, welche Arbeitsbedingungen verbessert werden müssen

Hallo Daniel, vielen Dank, dass Du Dir die Zeit für ein Interview mit uns nimmst ! Bitte stelle uns zu Beginn Dich und Dein Team bei DearEmployee kurz vor:

Hallo, vielen Dank für die Einladung. Ich bin Daniel, Co-Founder & Co-CEO von DearEmployee, einem HR Tech Startup mit Sitz in Konstanz, Berlin und Warschau. Wir sind ein 16-köpfiges interdisziplinäres Team aus Psycholog:innen, Gesundheitswissenschaftler:innen, Techies, Designer und Wirtschaftswissenschaftler:innen.

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Vielleicht möchtest Du uns Euer Startup, ganz zu Beginn unseres Interviews, kurz vorstellen ?

Mit unserer B2B SaaS Software gestalten HR-Manager und Führungskräfte attraktive Arbeitsbedingungen und verbessern damit nachweislich die Gesundheit, Motivation und Bindung ihrer Teams. Im Kern steckt die wissenschaftlich fundierte DearEmployee Methode: Auf Basis von kontinuierlichem Beschäftigten-Feedback werden für jedes einzelne Team die genau passenden Maßnahmen vorgeschlagen, die von HR Teams und Führungskräften direkt in der Software bezogen werden können. Außerdem erhalten alle Beschäftigen auf Basis des Feedbacks passende Unterstützung.

Welches Problem wollt Ihr mit DearEmployee lösen ?

DearEmployee reduziert nachweislich den Anteil Burnout-gefährdeter Beschäftigter um über 30% innerhalb eines Jahres. Außerdem erhöhen wir die Bindung der Beschäftigten, indem wir auf Basis des Feedbacks die Arbeitsbedingungen in den Teams systematisch optimieren. Unsere Kunden sehen in DearEmployee die Antwort auf den Fachkräftemangel, denn wenn man von innen nach außen strahlt, zieht das auch neue Talente an.
Ein weiterer positiver Nebeneffekt: Mit DearEmployee wird das Arbeitsschutzgesetz im Sinne der Sicherung und Förderung der psychischen Gesundheit erfüllt.

Wie ist die Idee zu DearEmployee entstanden ?

Meine Mitgründerin Dr. Amelie Wiedemann und ich haben an der Charité Universitätsmedizin Berlin und an der Freien Universität Berlin dazu geforscht, wie sich Arbeitsbedingungen in verschiedenen Branchen auf die psychische Gesundheit auswirken und welche Maßnahmen betrieblicher Gesundheitsförderungen wirklich wirksam sind. Zur gleichen Zeit wurde die Gesetzesänderung zur Gefährdungsbeurteilung psychischer Belastung rechtskräftig. Unternehmen haben sich an uns gewendet da es keine geeignete Methode gab. Wir konnten da schnell Abhilfe schaffen, indem wir aus unserer Forschung heraus eine eigene Methode entwickelt haben. Nachdem wir mit unserem Konzept die „Research to Market Challenge“ der Berliner Hochschulen gewonnen haben, war die Gründung für uns nur noch reine Formalie.

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Wie würdest Du Deiner Großmutter DearEmployee erklären ?

Schlechte Arbeitsbedingungen können Menschen unglücklich und psychisch krank machen. DearEmployee macht sichtbar, welche Arbeitsbedingungen verbessert werden müssen. DearEmployee kann dann genau die richtigen Maßnahmen empfehlen und umsetzen, damit die Menschen in den Unternehmen erst gar nicht krank werden.

Viele Unternehmen geben nämlich sehr viel Geld aus, um neue Mitarbeiter:innen zu finden. Wir helfen diesen Unternehmen, die Mitarbeiter:innen, die bereits da sind, glücklich und gesund zu machen, sodass sie nicht kündigen und tolle Leistungen zeigen können. Dann müssen die Unternehmen weniger neue Mitarbeiter:innen finden und sparen richtig viel Geld. Und wenn sich doch mal Verstärkung brauchen, dann kommen die neuen Talente fast von selbst, weil die Arbeitsbedingungen so toll sind und das überall im Internet steht.

Hat sich Euer Konzept seit dem Start irgendwie verändert ?

Selbstverständlich, man iteriert ja sehr viel in der Product Market Fit Phase. Wir haben im ersten Gründungsjahr durch frühe Partnerschaften mit DEKRA und TÜV Rheinland Berater:innen dazu ausgebildet, wie sie mit Hilfe DearEmployee die Gefährdungsbeurteilung psychischer Belastung umsetzen können. Erst später haben wir durch Kundenfeedback festgestellt, dass wir wesentlich größere Herausforderungen lösen, als das Gesetz zu erfüllen. Inzwischen arbeiten primär HR und Führungskräfte strategisch mit DearEmployee, um eine gesunde Organisation zu entwickeln. Die Gesetzeserfüllung ist dabei eher ein angenehmer Nebeneffekt.

Wie funktioniert Euer Geschäftsmodell ?

Als B2B SaaS bezahlen unsere Kunden je nach Lizenzpaket pro Beschäftige:r pro Monat. Kunden finden uns entweder direkt, indem sie sich ein Testaccount erstellen, über unsere Partner wie AXA, DEKRA oder freie HR-/Gesundheits-Berater:innen und einige unserer Kunden gewinnen wir auch direkt.

Wie genau hat sich DearEmployee seit der Gründung entwickelt ?

Wie in jedem Startup gab es Höhen und Tiefen, aber insgesamt sind wir auf einem sehr guten Weg. Das Thema mentale Gesundheit hat nicht zuletzt durch Corona einigen Auftrieb bekommen und wir erleben seit unserer Gründung dass wir vom „nice to have“ zu „must have“ geworden sind. Dieses Jahr erschließen wir nun mit Hilfe unserer frischen Finanzierungsrunde die Beschäftigten als Nutzergruppe. Wir entwickeln eine App, über die alle Mitarbeitenden Feedback zu ihrer Gesundheit und ihren Arbeitsbedingungen erhalten.

Wie groß ist Euer Startup inzwischen ?

Wir sind 16 Leute, bis Jahresende wollen wir noch 5 Teammitglieder gewinnen.

Blicke bitte einmal zurück: Was ist in den vergangenen Jahren so richtig schief gegangen ?

Einiges. Zum Beispiel haben wir aufgrund definierter Meilensteine unter Zeitdruck einen Marktplatz für Gesundheitsangebote gelaunched und uns danach gewundert dass kaum jemand Angebote bucht. Wir waren so fokussiert und von unserer eigenen Lösung eingenommen, dass wir kaum mit (potentiellen) Kunden geredet haben.

Was habt Ihr daraus gelernt ?

Discovery is key. Nimm dir genug Zeit, mit Kunden und potentiellen Kunden zu sprechen. Egal wie verliebt du in deine Feature-Idee bist: Sie ist nichts wert, wenn sie nicht genau an den Bedürfnissen deiner Kunden ausgerichtet ist.

Und wo habt Ihr bisher alles richtig gemacht ?

Im Hiring. Wir haben ein absolutes Dream Team, gemeinsam treiben wir unsere Vision voran: Make work a better place!

Wie ist Euer Startup finanziert ?

Wir haben über 80 zahlende Kunden. Unser Wachstum finanzieren wir zusätzlich über VCs und Business Angels.

Was sind Eure Pläne und Ziele für die nächsten 12 Monate ?

Zunächst werden wir die Mitarbeiter:innen-App launchen und dann stetig um zusätzliche Services erweitern. Gleichzeitig bauen wir unser Partner- und Anbieternetzwerk weiter aus, um möglichst vielen Beschäftigten Zugang zu den passenden Lösungen für ihre Gesundheit und Motivation zu ermöglichen. Um unsere Ziele zu erreichen wollen wir unser Team in den kommenden 12 Monaten weiter verstärken und auf 30 Beschäftigte wachsen.

Vielen Dank für das Interview.

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