LEDCity – hat das Ziel den Energieverbrauch im Beleuchtungssektor signifikant zu reduzieren

Hallo Patrik, vielen Dank, dass Du Dir die Zeit für ein Interview mit uns nimmst! Bitte stelle uns zu Beginn Dich und Dein Team bei LEDCity kurz vor:

Mein Name ist Patrik Deuss und ich habe mit Florian Gärtner zusammen das Startup LEDCity AG gegründet. Wir kennen uns vom Mountainbike-Rennsport und nutzen unseren Wettkampfgeist für unser gemeinsames Projekt.

Mittlerweile sind wir ein breit aufgestelltes Team mit Backgrounds aus den Bereichen Electrical Engineering, Software Engineering, Data Science und Sales. Zusammen verfolgen wir unsere Vision und arbeiten an der „Beleuchtung der Zukunft“.

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Vielleicht möchtest Du uns ganz am Anfang Euer Startup kurz vorstellen ?

Wir sind ein Cleantech-Startup aus dem Technopark Zürich und werden durch das Bundesamt für Energie unterstützt. Unser Ziel ist es, den Energieverbrauch im Beleuchtungssektor signifikant zu reduzieren. Hierfür entwickeln wir intelligente LED-Röhren, welche das Licht selbstständig dem Bedarf entsprechend steuern. Dadurch wird der Energieverbrauch trotz bereits vorhandenen Bewegungsmeldern nochmals um durchschnittlich 90 % reduziert.

Welches Problem wollt Ihr mit LEDCity lösen ?

Heutige „Smart Lighting“ – Produkte sind weder anwenderfreundlich, effizient noch besonders kostensparend. Wir entwickeln eine wirklich smarte Beleuchtungslösung und bringen Inspiration und Innovation in den Immobilienbereich. Die LEDCity-Röhren mit integrierter Steuerung bieten Unternehmen eine einfache und wirtschaftliche Lösung, mit der nicht nur die Umwelt geschont werden kann, sondern auch die Energiekosten signifikant reduzieren werden können.

Wie ist die Idee zu LEDCity entstanden ?

Während meines Studiums der Energie- und Umwelttechnik wurde mir bewusst, dass über 12 % der Elektrizität für die Beleuchtung benötigt wird. Gleichzeitig war aufgefallen, dass größere Gebäude (auch unsere Hochschule) meist rund um die Uhr beleuchtet waren, obwohl das Licht oftmals nicht benötigt wurde. Um für dieses Problem eine Lösung zu finden, habe ich dann in meiner Bachelorarbeit an einem Konzept und an der Entwicklung eines Prototyps gearbeitet.

Ich mag mich noch gut erinnern, als ich damals unseren heutigen CTO Florian Gärtner von der Arbeit beim Paul Scherrer Institut abgeholt habe, um über die Weiterentwicklung des Prototypen zu sprechen. Wir kannten uns vom Mountainbiken und liefen während dem Gespräch durch ganze Ortschaften. Überall brannte Licht. Dies bewegte uns dazu, im Jahr 2017 LEDCity zu gründen.

Wie würdest Du Deiner Großmutter LEDCity erklären ?

Bei unserer vollautonomen LED-Röhren steuern AI-optimierte Algorithmen das Licht stufenlos, sodass wir für alle Szenarien den geringsten Energieverbrauch und größten Komfort ermöglichen können.

Nein, Spaß! Eigentlich ist es wirklich ganz simpel: Unsere LED-Röhren leuchten nur dann, wenn das Licht tatsächlich auch benötigt wird.

Hat sich Euer Konzept seit dem Start irgendwie verändert ?

Im Grossen und Ganzen nicht. Jedoch justieren wir das Konzept von Zeit zu Zeit und Implementieren stetig neue Rückmeldungen, die wir im direkten Kundenkontakt erhalten.

Wie funktioniert Euer Geschäftsmodell ?

Wir entwickeln, verkaufen und leasen unsere smarten Leuchtmittel und Daten für Firmenkunden. Dank unserem Partnernetzwerk können wir alle Dienstleistungen aus einer Hand anbieten (Planung, Verkauf & Installation). Durch unsere All-in-One-Lösung wird der Wechsel auf eine intelligente Beleuchtungslösung für die Unternehmen ganz unkompliziert.

Wie genau hat sich LEDCity seit der Gründung entwickelt ?

In unserem Gründungsjahr 2017 haben wir mit der Unterstützung des Bundesamts für Energie (BFE) ein Pilotprojekt in Zürich in Kooperation mit dem ewz durchführen können. 2018 konnten wir dann bereits die ersten Erfolge verzeichnen und Projekte mit namhaften Kunden wie der ETH, SBB, der Universität Zürich oder dem The Dolder Grand realisieren. Dass wir auf dem richtigen Weg in eine energieeffiziente Zukunft sind, zeigte sich dann 2019 als wir erstmalig den Elektrizitätsverbrauch von über 3000 Haushalten einsparen konnten.

Wir haben schon einiges umgesetzt, aber das Grösste noch vor uns: Wir möchten den Energieverbrauch der Beleuchtung um 80 Prozent gegenüber unserem Gründungsjahr 2017 senken.

Nun aber einmal Butter bei die Fische: Wie groß ist Euer Startup inzwischen ?

Einen großen Meilenstein haben wir im Jahr 2019 erreicht, da wir dort unsere erste Umsatzmillion erreichen konnten. Durch die Erfolge sind wir mittlerweile auf 15 Mitarbeiter gewachsen. Als schnell wachsendes Startup sind wir aber immer auf der Suche nach motivierten Talenten, die mit uns den nationalen und internationalen Energieverbrauch signifikant senken möchten.

Blicke bitte einmal zurück: Was ist in den vergangenen Jahren so richtig schief gegangen ?

Mal hatte ich statt 15 Schweizer Gipfelis nur 14 gekauft für’s Team.

Was habt Ihr daraus gelernt ?

Im Ernstfall immer ein Gipfeli mehr zu kaufen und nie bei Gipfeli’s zu sparen.

Und wo habt Ihr bisher alles richtig gemacht ?

An unserer Vision dran zu bleiben und uns nicht entmutigen zu lassen.

Wie ist Euer Startup finanziert ?

Bisher konnten wir unsere Idee dank einer Anschubfinanzierung der Klimastiftung Schweiz und Forschungsgeldern des Bundesamts für Energie verwirklichen, kamen sonst aber ohne weiteres Investment aus. Um nun die anstehende internationale Expansion meistern zu können, sind wir neuerdings auf der Suche nach einem Impact Investment. Dies wiederum würde uns helfen, eine Bürgschaft beim Technologiefonds zu beantragen, um so an günstiges Fremdkapital kommen zu können.

Was sind Eure Pläne und Ziele für die nächsten 12 Monate ?

Bei uns ist es aktuell turbulent und in den nächsten 12 Monaten steht bei uns einiges an: Produktentwicklung, Finanzierungsrunde und Expansion.

Vielen Dank für das Interview.

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